Dienstag, 22. März 2011

"Ich hasse neue Kleidung, insbesondere neue Schuhe"

Abi vorbei, Blog stirbt ab.
Ganz so stimmt das nicht, aber in der letzten Woche musste ich mich wohl oder übel etwas rar machen...so vieles musste aufgeholt werden: 11 Stunden non-stop Television, um mal so zu sehen, was man außerhalb der aktuellen Katastrophen verpasst hat (und das ist nicht viel), im Kleidchen durch die Sonne hüpfen, sich maßlos betrinken und gnadenlos abstürzen, viel schlafen, sich seinem neuen Dasein als Arbeitslose hingeben und nach viel zu langer Zeit, Magazine, Zeitungen und Blogs von vorne bis hinten durchlesen.
Letzteres hat mich zum Teil in die vollkommene Überforderung gestürzt: neue oder mir noch unbekannte Labels wachsen en masse aus dem Boden, neue Collectionen mit dem Anspruch, ach so exklusiv zu sein, tatsächlich könnte man die meisten wild unter diversen Designern und vergangen Jahren verteilen, und würde doch nicht von dem Gefühl heimgesucht werden, dass hier irgendwas nicht stimmt. Kurz: All the same and everything has already been existed.
Ersticken könnte ich unter dieser Masse an Dingen, Vorstellungen, Personen und Zitaten.
Kann es zu viel Inspiration geben? Und traurigerweise welche dieser Art, die nur von kurzer Dauer ist? Wo bleibt das, was sich tief in die Köpfe der Leser und Betrachter eingräbt, sie nie wieder loslässt, ihnen neue Perspektiven aufzeigt? Der Wiedererkennungswert?
Da fiel mir das Quality Magazine letzte Woche gerade recht in die Hände:
Ein phantastischer Mix aus Kunst und Mode, kurz Kultur, auf einer in Realtion zu anderen Zeitschriften recht subtilen Basis, die dennoch nicht langweilt (für diejenigen, die fürchten auf fettes Entertainment verzichten zu müssen), mit vielen hinreißenden Interviews und Reportagen über die kleinen Dinge des Lebens. So zum Beispiel über ein Plumassier in Frankreich, spannend für all jene, die schon immer wissen wollten welches Kunsthandwerk hinter den gigantischen Federdrapierungen letztgesehener Kleidungsstücke steckt.
Highlight des ganzen war für mich ein Interview mit Dries van Noten (muss ja so sein, jetzt, da Antwerpen zum "new-hot-thing" avanciert, um London, Paris & co. mal etwas entgegenzusetzen).
Darin plaudert der Gute über Nachhaltigkeit, Verantwortung, die Essenz der Dinge, alte bzw. neue Werte, seinen Garten, den Zufall als Basis kreativen Schaffens, wieso Werbung schlecht ist und vieles andere.
Schön, wie sehr Designer eine solch tiefe und gut durchdachte Basis gefunden haben können.
Fiel mir zuletzt in der Dokumentation über Karl Lagerfeld auf, der erkannte:
"Jeder Mensch ist nur durchschnittlich" und dass er ohne die Menschen um ihn herum absolut nichts sei.

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